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2'000km unterwegs in ein fremdes Land

Umzug, Akklimatisierung und Wechselbad der Gefühle.



"Was ist nur los? Wo bin ich? Wann komme ich wieder zu Hause an? Ich vermisse meine Schimmelfreundin! Meine Verbündete, meine Zweierherde in der Herde."

Sechs Tage war Candida mit einem professionellen Pferdetransporter unterwegs von Spanien in die Schweiz. Wie sich das wohl für sie angefühlt hat?

Mit fremden Pferden in einen Laster verfrachtet, tagelang fahren, es schaukelt und schaukelt, Muskelkater, ein- und aussteigen, viele unbekannte Orte, andere Luft, andere Landschaft, anderes Essen, andere Geräusche.

In der Schweiz angekommen, kommt sie in "Einzelhaft". "Diese 24 Quadratmeter nennen die Menschen also eine grosse, helle Box mit Auslauf…. Ich kann nicht mehr Tag und Nacht mit meinen Freunden über die Koppel fegen, spielen und mit meiner Schimmelfreundin Fellpflege betätigen."

Habt ihr euch auch schon versucht die Welt aus der Sicht eures Pferdes wahrzunehmen? Inwiefern hat euch das die Augen geöffnet?

Saftige, grüne Weiden - ein echtes Paradies für Pferde!?

Ich frage mich manchmal, ob es Candida in Spanien wohl besser gegangen wäre?

Zu Beginn wusste Candida nicht recht, was sie damit anfangen sollte. So was gibts in Spanien nicht! Sie kuckte sich um. Aha, die anderen scheinen das tatsächlich zu fressen. Anfangs steuerte sie ausschliesslich die Blüten an und pflückte elegant Blümchen um Blümchen. Zuckersüss!

Schnell begriff sie, dass das saftige, grüne Gras richtig, richtig gut schmeckt und schlug ordentlich zu. Das war dann bald optisch ersichtlich. Candida wurde ein richtiges Pummelchen.

Ihr Körper ist nicht für unser Klima und die üppigen Nährstoffe in unserem Gras und Heu ausgerichtet. Dieses Thema beschäftigt uns bis heute!

Es dauerte ganze zwei Jahre, bis Candida in der Schweiz wirklich angekommen ist und sich zu Hause zu fühlen schien.


Seit sie vor gut fünf Jahren in die Schweiz gekommen ist, hab ich den Stall nie gewechselt und hätte ihr gegenüber auch ein schlechtes Gewissen, wenn ich das machen würde.

Pferde sind Gewohnheitstiere. Jede Veränderung kann puren Stress bedeuten. Einige stecken das wohl besser weg als andere, doch ich will Candida (wenn irgendwie möglich) keinen Umzug mehr antun.

Abgesehen davon gibt es absolut keinen Grund dazu! Die lieben Stallbesitzer haben mittlerweile aus den einzelnen Boxen einen tollen Offenstall - ganz nach Candidas Gusto - gemacht.

Ich kann meine Eingangsfrage nicht abschliessend beantworten. Doch Was-Wäre-Wenn-Fragen helfen uns nicht weiter, wenn wir im Hier und Jetzt leben wollen. Den Moment geniessen und nach Vorne schauen. Ein grosse Kunst, die ich mir zu eigen machen möchte (ich arbeite daran).

Klar steht, dass ich Candida keine Sekunde in meinem Leben missen möchte und dass ich alles daran setze, ihr ein möglichst gutes Leben bieten zu können.

Wer von euch hat auch ein Pferd importiert? Welche Herausforderungen hattet/habt ihr damit?



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