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nicole.fässler

Mexiko


Ende September bin ich von Los Angeles mit dem Bus nach Tijuana gefahren. Dort habe ich drei Nächte bei einem Couchsurfing Host übernachtet. Ja, auch in Mexiko kann man Couchsurfen! Ich war am Anfang auch eher skeptisch, hört man doch immer wieder, wie gefährlich Mexiko ist. Aber ich bin nun bereits seit einem halben Jahr am Couchsurfen und Hitch Hiken, von dem her habe ich mittlerweile ein sehr gutes Bauchgefühl entwickelt. Da die Couchsurfing-Profile Referenzen haben, kann ich mir diese immer durchlesen bevor ich jemanden anfrage, deshalb fühle ich mich wirklich sicher.


Nach drei Nächten Tijuana bin ich nach Mexico-City geflogen. Dort verbrachte ich eine ganze Woche bei einem Couchsurfing Host. Von Montag bis Freitag bin ich in eine Spanischschule gegangen. Keine typische Schule, wir haben uns immer irgendwo getroffen, waren ungefähr die ersten zwei Stunden dort, z.B. in einem Kaffee oder einer Bibliothek und sind dann zu einem anderen Ort gelaufen. Z.B ein Museum oder einen Park. Das hat den Unterricht sehr viel interessanter gemacht. Ich war sehr zufrieden mit der Schule und habe in dieser kurzen Zeit doch einiges gelernt. Der einzige Nachteil war, dass mein Couchsurfing Host sehr weit weg wohnte. Das heisst, ich hatte immer zwischen einer bis eineinhalb Stunden pro Weg und somit war ich jeden Tag zwischen zwei und drei Stunden mit dem ÖV unterwegs. Ich war froh, dass ich nur 5 Tage Sprachschule gewählt hatte, ansonsten hätte ich das nicht durchgezogen. Der ÖV war echt anstrengend. So überfüllte Züge und Busse habe ich noch nie zuvor gesehen! Es wurden tatsächlich Ellbogen eingesetzt, um ein- und auszusteigen. Diese Zustände können wir uns - oder zumindest ich - nicht vorstellen.

Nach einer Woche Mexiko-City gings mit dem Bus weiter nach Puebla. Wunderschöne Stadt, kann ich echt jedem empfehlen, ich war zwei Nächte dort, auch wieder bei einem Couchsurfing Host. Danach fuhr ich mit dem Bus nach Oaxaca. Auch diese Stadt kann ich wärmstens empfehlen. Geplant waren zwei Nächte bei einem Couchsurfing Host, ich bin jedoch nach einer Nacht ins Hostel gewechselt. Das war das erste Mal seit meiner ganzen Reise, dass ich einen Host früher als geplant verlassen habe. Wieso? Weil es dermassen dreckig und ekelhaft war, dass ich das nicht länger als eine Nacht ausgehalten habe! Diese eine Nacht bin ich auch nur geblieben, weil ich erst am Abend spät angekommen bin. Ich habe meinem Host noch am gleichen Abend gesagt, dass ich nur eine Nacht bleiben möchte. Ich war total offen zu ihm und habe ihm auch gesagt, was das Problem ist. Er hat mich verstanden.

Von Oaxaca bin ich mit dem Nachtbus nach Puerto Escondido gefahren. Der erste Nachtbus, den ich in meinem Leben genommen habe, es war schrecklich! Dazu muss man wissen, dass es mir beim Autofahren sehr schnell schlecht wird. Zusätzlich habe ich im Stockdunkeln auch nichts gesehen, was das Ganze noch verschlimmert hat. Ich hab`s überlebt, musste mich nicht übergeben, aber toll wars definitiv nicht! Die drei Tage, die ich in San Escondido verbracht habe, waren super. Allerdings hat mich die Luftfeuchtigkeit und die Hitze fast aus den Schuhen gehauen. Da konnte man doch tatsächlich einfach irgendwo sitzen und es ist einem der Schweiss den Rücken runter gelaufen! Ich hatte meine erste Surflektion, war echt cool. Und ich habe mich nicht mal ganz so schlecht angestellt. Balance und Timing sind sehr wichtig, beides kenne ich vom Reiten. Wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich surfen war.


Nächster Halt war Zipolite, bekannt für seinen 2.5km langen Sandstrand. Bekannt ist Zipolite deshalb, weil der Strand eine Nudebeach ist. Ganz nackt bin ich nicht rumgelaufen, nur oben ohne. Eigentlich wäre es kein Thema für mich komplett nackt rumzulaufen, mein Problem waren aber die Arbeiter, die auf ihren Bierkisten sassen und den Frauen zugeguckt haben. Fand ich bisschen daneben, deshalb blieb das Höschen dran. In Zipolite war ich in einem Hotel, nicht in einem Hostel und auch nicht bei einem Couchsurfing Host. Es gab keine Hosts, ein Hostel hatte zu wenige Bewertungen, und das andere Hostel war ein Nude-Hostel, heisst man musste nackt rumlaufen. Hab mich deshalb für ein super süsses Hotel entschieden. Die Besitzerin ist Österreicherin, sie hat ihren Mann vor über dreissig Jahren beim Reisen in Zipolite kennen gelernt.

Von Zipolite gings mit dem Bus weiter nach San Cristobal, wieder mit dem Nachtbus. Ich war mit Tabletten gegen die Übelkeit ausgerüstet, wusste aber, dass es mit grosser Wahrscheinlichkeit trotzdem keine tolle Fahrt wird. Meine Begeisterung hat sich auf jeden Fall in Grenzen gehalten. Anscheinend waren meine Tabletten sehr stark, ich konnte vor mich hindösen, schlecht wurde es mir nicht. Perfekt!


Auch San Cristobal hat mir sehr gut gefallen. Ich war nur für zwei Nächte in dort, danach gings direkt weiter nach Merida. Diese Strecke habe ich mit dem Flieger gemacht, die Busfahrt hätte extrem lange gedauert und der Flug war nur wenig teurer. Dort blieb ich für drei Nächte, weil ich unbedingt einen vollen Tag in einer Cenote tauchen gehen wollte. Hab ich auch gemacht, war ein Tagesausflug mit zwei Tauchgängen. Richtig geiles Erlebnis! Da es unter der Woche und keine Hochsaison war, hatte es bei der ersten Cenote nur zwei andere Leute und bei der zweiten waren wir komplett alleine. Das Tauchen in einer Cenote hatte ich persönlich eigentlich gar nicht auf dem Schirm. Allerdings hat mir mein Vater, als ich bereits in Mexiko war, erzählt, dass dies immer ein Traum von ihm gewesen sei. Er und meine Mum haben deshalb entschieden, mir einen Tauchgang zu schenken, ich solle an sie denken, wenn ich unter Wasser bin. Tolles Erlebnis, kann ich jedem Taucher empfehlen!


Nach Merida gings weiter nach Holbox, eine Insel die mir von einer lieben Freundin empfohlen wurde. Hier mal ein kurzes Danke an Sarah, ich habe meine Mexiko Route definitiv ihr zu verdanken. Sie war letztes Jahr auch hier unterwegs und hat mir vieles empfohlen.


Holbox war wunderschön, ich bin ganze vier Tage dort geblieben. Ich war froh, habe ich vier Nächte dort geplant, ich hatte wirklich eine Pause nötig. Für nicht Reisende fast nicht vorstellbar, aber Reisen ist sehr anstrengend und kann einen unglaublich auslaugen. Da ich bereits seit sieben Monaten ununterbrochen unterwegs bin, tat mir diese Pause wirklich gut. Ich habe mich auch nicht besonders fit gefühlt und gleichzeitig auch noch meine Periode gekriegt, ich musste dringend bisschen runterfahren. Das tollste an meinem Hostel war, dass es sich gleich neben einem Tierheim befindet. Ich war praktisch jeden Tag dort, habe mit den Hunden gekuschelt und bin mit ihnen spazieren gegangen. War spannend all die verschiedenen Hundepersönlichkeiten kennen zu lernen.



Nach vier Tagen Holbox gings weiter nach Cozumel, eine andere Insel in Mexiko. Bei vielen bekannt durchs Tauchen. In Cozumel bin ich für fünf Nächte geblieben. Ich war immer noch nicht wieder 100%ig fit und ziemlich anti social, musste meine Pause in Holbox auch in Cozumel fortsetzen. Das Schöne daran, ich war flexibel und konnte auf meinen Körper hören. In unserem Alltag-Zuhause haben wir meistens keine Zeit, um auf unseren Körper zu hören, geschweige denn ihm eine Pause zu gönnen falls nötig. In Cozumel habe ich zwei Tauchgänge gemacht, mehr lag bei meinem Reisebudget leider nicht drin. Ich habe mein Budget in Mexiko extrem überzogen, fast CHF 1`000.- bin ich drüber. Mexiko ist teuer, vor allem wenn man die ganze Zeit mit Bus und Fähre unterwegs ist, diverse Tagestouren unternimmt und auswärts isst.


Puerto Morelos war meine letzte Station in Mexiko. Für drei Tage habe ich das Strandleben nochmals so richtig genossen. Jeden Tag habe ich gelesen, jeden Tag war ich am Strand spazieren. Ich ging alleine Mittag- und Abendessen, habe die Zeit für mich genossen. Habe mir meine letzten sieben Reisemonate nochmals durch den Kopf gehen lassen. Habe mir überlegt, wie ich mich bis jetzt verändert habe. Ich schreibe jeden Tag digitales Tagebuch, viele persönliche Gedanken habe ich in diesen Tagen in mein Journal geschrieben. Ich bin super happy mit meiner bisherigen Reise. Meiner Meinung nach habe ich mich bereits sehr weiterentwickelt, ich sehe viele Dinge anders oder weniger eng als vorher.



Währendem ich diese Zeilen schreibe, befinde ich mich bereits seit ein paar Tagen in Costa Rica. Hier mache ich die nächsten drei Monaten eine Ausbildung bei Alejandra Gonzales. Hier ihre Homepage, falls ihr euch anschauen möchtet mit wem ich die nächsten drei Monate meine Zeit verbringe: https://www.aleparellipro.com/en. Mein Ziel ist es, einen Blogbeitrag pro Monat hochzuladen, damit ihr Euch ein Bild machen könnt, wie es mir geht und was ich alles bei Alejandra lerne. Ich freue mich sehr auf diese Zeit. Eines kann ich bereits jetzt sagen, es wird geil! Ale und ich verstehen uns super gut und ich habe vier sehr unterschiedliche Projektpferde, die mich in diesen drei Monaten begleiten werden. Ziel ist es, im Liberty und Finesse den Level 4 abzuschliessen. Eigentlich hätte ich das gerne mit Vali zusammen erreicht, aber wie das Leben so spielt…


Danke fürs Lesen und für Eure Zeit. Ich wünsche Euch alles Gute und einen schönen Winter.


Eure Nicole


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